Die kanarische Küche ist vor allem eines: einfach, ehrlich und schmackhaft! Überkandideltes Türülüü sucht man hier vergebens. Die Gerichte sind aus Zutaten der Region; die Zubereitung in aller Regel simpel, ohne dabei grob oder unachtsam zu werden.
Ein universelles Grundnahrungsmittel ist, auf den ersten Blick vielleicht etwas überraschend, die Kartoffel. Lange bevor Kartoffeln auf dem europäischen Festland heimisch wurden, sind sie bereits – aus Südamerika kommend – auf den Kanaren angebaut worden.
Die kanarischen Kartoffeln sind meist klein und dünnschalig. In Salzwasser – ursprünglich nahm man ganz einfach Meerwasser – mit einem Spritzer Zitronensaft ungeschält gekocht, erhält man DAS kanarische Grundnahrungsmittel: papas arrugadas – verschrumpelte Kartoffeln. Verschrumpelt deshalb, weil die Schale nach dem Kochen, während des Ausdampfens, leicht runzlig wird. Eine dünne Salzkruste ist ebenfalls charakteristisch für papas arrugadas.
Kanarische Schrumpelkartoffel ißt man am Besten mit mojo. Mojos sind die traditionellen Würzsoßen der Kanaren. Es gibt sie in verschiedenen Zubereitungen, die wichtigsten sind mojo verde (grünes Mojo), mojo rojo bzw. mojo picòn (rotes Mojo, als mojo picòn etwas schärfer abgeschmeckt) und mojo blanco, dass der besser bekannten Aïoli entspricht.
Die Rezepte für mojo picòn und mojo verde erhalten Sie übrigens auf der Website www.10vorne.eu.

Eine kanarisches chuleta mag fleischereifachkundlich das gleiche sein wie ein deutsches Kotelett. Zu diesem verhält es sich jedoch ungefähr wie ein ehrlich mit der Hand geangeltes Marlin-Steak zu einem Fischstäbchen.
Wenn Sie sich jetzt noch eine chuleta, ein Kotelett besorgen, haben Sie schon ein vollwertig kanarisches und vor allem super-leckeres Essen! Wundern Sie sich nicht, die Koteletts sind hier ein bißchen größer als zuhause… 🙂
Braten Sie die chuleta in einer ausreichend großen Pfanne in reichlich Olivenöl, zusammen mit ein, zwei Knoblauchzehen. Wenn es so gut wie durchgebraten ist, nehmen Sie es heraus, salzen und pfeffern es nach Geschmack – und fertig!
Dazu passt ein guter Rotwein – idealerweise aus einer der Guachinches der Umgebung. Wer lieber Weißwein mag, dem sei die trockene Variante des „Gran Tehyda“ empfohlen, den es in den umliegenden Supermärkten zu kaufen gibt.